Ein niederschwelliges Haus für die Öffentlichkeit?

Das neue Luzerner Theater

Das geplante neue Luzerner Theater hat nach langen Diskussionen und Anpassungen einen neuen Meilenstein erreicht. Der Stadtrat bringt einen neuen Bericht vor, über den der Grosse Stadtrat Ende November entscheiden wird. Die Luzerner Bevölkerung soll im Februar 2025 darüber abstimmen, da das Projekt und seine Auswirkungen als so bedeutend eingestuft werden, dass eine Volksabstimmung gerechtfertigt ist.

Im Bericht steht, es sei ein Haus für ALLE. Und mit alle meinen sie nicht nur Theaterbegeisterte, sondern eben wirklich die gesamte Bevölkerung. Im Audio hörst du, wie sie diese Ziel erreichen wollen.

Die Rolle der freien Theaterszene

Savino Caruso von «t. Zentralschweiz», dem Verband der freien Theaterschaffenden, machte am Montag klar: «Wir stehen hinter dem neuen Theater, aber die freie Szene darf nicht auf der Strecke bleiben.» Seine Sorge ist berechtigt, denn in einem offenen Brief haben Kulturschaffende mehr Unterstützung für alternative Formate wie Slam-Poetry und experimentelle Musik gefordert.
Anja Meyer vom Luzerner Theater sieht die Herausforderung: Im neuen Theater wird die Intendantin das Programm prägen. Spontane Auftritte der Freien wären da schwierig. Trotzdem gibt sie sich offen: «Wenn das Intendantenmodell nicht mehr passt, kann man es ändern.»

Ist das wirklich ein Haus für alle?

Die Proberäume, Bühnen und Aufführungsmöglichkeiten sind definitiv nicht für alle. Wenn sich auch Probleme äussern bei theaternahen Personen wie der freien Szene, wie sollen dann theaterfremde Personen sich wohlfühlen? 

Die Aussage, dass dieser Neubau für ALLE sei, ist per se nicht falsch, beschränkt sich aber definitiv auf das Foyer Public, auf den öffentlichen Raum. Die Gastronomie, sowie Bühnen, werden nicht plötzlich niederschwellig.

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